Das dichterische Werk Paul Celans wurde lange Zeit in die Tradition eines ästhetischen Absolutismus eingeordnet, der die Vorstellung einer hermetisch abgeschlossenen, ‚reinen’ Poesiesprache in einen Gegensatz zu politischem Bekenntnis und engagierter Haltung bringt. Der Vortrag unterläuft diesen Gegensatz und fragt vor dem Hintergrund der durch den Nationalsozialismus kompromittierten Sprache nach den intervenierenden Potentialen in Celans Texten, die durch eine Verschlingung von Poesie, Politik und sprachlicher Wirksamkeit gekennzeichnet sind.

Jürgen Brokoff ist Leiter des Teilprojekts C01.

Der Vortrag ist Teil der Ringvorlesung "Intervenierende Künste in der jüdischen Kulturgeschichte" des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem SFB 1512.

Dieser, wie alle anderen Vorträge der Ringvorlesung, wird auf dem YouTube-Kanal der Freien Universität live gestreamt. Die Videos sind über denselben Link jeweils ab dem Folgetag für das gesamte Sommersemester abrufbar.