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Neuer Mercator-Fellow Brandon Woolf

Brandon Woolf

Brandon Woolf
Bildquelle: Private

News vom 03.05.2024

Der SFB begrüßt seinen diesjährigen Mercator-Fellow Brandon Woolf.

Brandon Woolf ist Clinical Associate Professor für modernes und zeitgenössisches Theater und Performance am englischen Institut der New York University. Dort leitet er das Undergraduate Program in Dramatic Literature. Er hatte bereits zahlreiche Künstlerresidenzen und Stipendien inne, unter anderem im Frühjahr 2016 das Artist Research Fellowship am Kolleg Interweaving Performance Cultures an der Freien Universität.

Für das Teilprojekt A01, das zum politischen Theater im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart forscht, ist er vor allem wegen seiner einschlägigen Monographie über die Theaterlandschaft im Berlin der 90er Jahre, „Institutional Theatrics: Performing Arts Policy in Post-Wall Berlin“ (2021), von außerordentlichem Interesse. Woolf untersucht darin an einer Reihe von Fallbeispielen die zentralen Debatten der staatlichen Theater sowie der Freien Szene, wobei dem Zusammenspiel von Theater und Institution eine herausragende Rolle zukommt, weil die Theaterarbeiten selbst sich zu diesem kulturpolitischen Aspekt positionieren. Woolf ist jedoch nicht nur Theoretiker, sondern auch praktischer Performer und als solcher ein Spezialist für Site-Specific-Performance mit aktivistischem Einschlag, also theatrale Interventionen, die außerhalb des klassischen Theaterraums praktiziert werden. Er lotet die Möglichkeiten des Theaters als soziale Praktiken aus und organisiert zahlreiche Workshops. In beiden Rollen verspricht er vielen Teilprojekten des SFB ein inspirierender Gesprächspartner zu sein. Mit seinen jüngsten Forschungen zum Antisemitismus wird er in der derzeitigen gesellschaftspolitischen Lage die Diskussionen am SFB bereichern.

Das Projekt, an dem Brandon Woolf im Rahmen des Mercator-Fellowships arbeiten möchte, trägt den Titel „That Stinking Nose: Towards a Culinary Theater of the Real“. Schon 2023 hat sich Woolf gemeinsam mit Matt Korahais und Leonie Bell in dem performativen Dinner „The Stinking Nose“ mit der Rolle von Knoblauch in deutsch-jüdischen Beziehungen auseinandergesetzt. Auf einer abstrakten Ebene ging es dabei um den Einfluss, den Gerüche und Geschmackserlebnisse auf unsere Erinnerungen, kulturellen Traditionen und die Herausbildung unserer Identität nehmen.

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