Janette Helm
Seit 02/2024 Universität Zürich, Promotionsstudium in Empirischer Kulturwissenschaft, Dissertationsprojekt: Interventionskonflikte: Aushandlungsprozesse zwischen Wissenschaften, Künsten und Öffentlichkeiten (Arbeitstitel)
10/2015 – 09/2018 Goethe-Universität und Städelschule, Frankfurt am Main Curatorial Studies – Theorie-Geschichte-Kritik, M.A. Abschlussarbeit: New Museology und „Source Communities“. Diskurse von Chancen und Herausforderungen bei kollaborativen Museumsprojekten
08/2014 – 01/2015 Universität Stockholm, Schweden
Social Anthropology
10/2012 – 09/2015 Eberhard Karls Universität, Tübingen
Empirische Kulturwissenschaft, Anglistik/Amerikanistik, B.A. Abschlussarbeit: The Museum Selfie as the Emergence of a Cultural Practice – Opportunity or Threat?
Seit 01/2023 Humboldt-Universität zu Berlin
Wiss. Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 1512 „Intervenierende Künste"
11/2020 – 12/2022 Linden-Museum Stuttgart
Wiss. Mitarbeiterin und Projektleitung „LindenLAB“,
Referat Neukonzeption
11/2018 – 11/2020 Landesmuseum Württemberg und Museum der Alltagskultur, Stuttgart
Wiss. Volontariat, Fachabteilung Populär- und Alltagskultur
09/2016 – 05/2017 Frobenius-Institut, Frankfurt am Main
Freie Mitarbeiter in der ethnographischen Sammlung
11/2015 – 11/2016 Städel Museum, Frankfurt am Main
Werkstudentin
02/2015 – 07/2015 Stadtmuseum, Stuttgart
Freie Mitarbeit in der Kulturvermittlung („Stadtlabor“)
2021 Gründerin von „Museums For Future Germany"
2019 – 2020 Sprecherin für die wissenschaftlichen Volontär*innen im Museumsverband Baden-Württemberg e.V
2019 Stipendiatin der Henry Arnhold Dresden Summer School, Thema: „Kulturinstitutionen im Fokus gesellschaftlicher Polarisierungen“
WiSe 2023/2024 Radical Futures? Museums, collectives and public(s) as places of intervention, gemeinsam mit Hana Ćurak und Sarah Etz
Dissertationsprojekt „Interventionskonflikte: Aushandlungsprozesse zwischen Wissenschaften, Künsten und Öffentlichkeiten“
Der Sonderforschungsbereich 1512 „Intervenierende Künste“ zeichnet sich durch eine (inter-)disziplinäre und materialreiche Auseinandersetzung mit intervenierenden Kunstpraktiken und Kunstformen aus. In einzelnen Teilprojekten arbeiten die Wissenschaftler:innen mit Künstler:innen, sowie Kulturinstitutionen zusammen oder erproben selbst ästhetisch-experimentelle Formate als Teil ihrer Forschung.
In meiner Dissertationsforschung analysiere ich die Zusammenhänge zwischen Wissenschaften, Künsten und Öffentlichkeiten als ein vielschichtiges Beziehungsnetzwerk, das sich aus dem Sonderforschungsbereich und seinen Forschungspartner:innen konstituiert. Dieses Beziehungsgeflecht wird von verschiedenen Bedingungen geprägt, wie z.B. inter- oder transinstitutionellen Kooperationen mit Partner:innen, (staatlichen) Fördermöglichkeiten für künstlerische Projekte, aber auch durch den zunehmenden Wirkungsimperativ der Wissenschaften in öffentlichen Bereichen.
Ich untersuche die kollaborativen Formate und Forschungen des Sonderforschungsbereichs, die sich in Sinnes- und Medienpraktiken mit ihrer Bedeutung in relationalen materiell-symbolischen Ordnungen und Ökonomien entfalten. In diesem Kontext interagieren verschiedene künstlerische und forschende Praktiken des Sonderforschungsbereichs und die damit verbundenen Beziehungsgeflechte multidirektional. Sie sind Teil größerer sozio-politischer Kontexte, die machtbeladen und asymmetrisch sind. So sind beispielsweise die ökonomischen Bedingungen und institutionellen Voraussetzungen künstlerischer und wissenschaftlicher Arbeit konflikthaft. Die daraus resultierenden Spannungen zwischen Wissenschaften, Künsten und Öffentlichkeiten treten an verschiedenen Stellen zutage und zeigen sich auch in den Laborformaten und Kooperationen des Forschungsnetzwerks selbst.
Zugleich sind künstlerische und forschende Praktiken als Teil einer ästhetischen Praxis zu verstehen, in der Akteur:innen Differenzen, Zugehörigkeiten und Bedeutungen schaffen, aber auch unterlaufen können. Indem die Künste und künstlerische Methoden in soziale Kontexte innerhalb des Sonderforschungsbereich eingreifen, (inter-)agieren sie selbst in sozialen, politischen und kulturellen Öffentlichkeiten oder bringen diese hervor. In meiner Dissertation untersuche ich die dabei entstehenden Beziehungen zwischen Wissenschaften, Künsten und Öffentlichkeiten und ihre Wirkungen als spezifische Interventionslogiken. Ich begreife sie als Praktiken des sich Verständlich-Machens zwischen unterschiedlichen Akteur:innen, die mitunter von bestimmten Policies beeinflusst werden.
2024 Rezension zu: Büchel, Julia: „Repräsentation – Partizipation – Zugänglichkeit. Theorie und Praxis gesellschaftlicher Einbindung in Museen und Ausstellungen.“, in: Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft (1/24).
2023 „Das Linden-Museum befragt die Stuttgarter Stadtgesellschaft. Vorstellungen und Zukunftsperspektiven für ein ethnologisches Museum.“, in: Standbein Spielbein – Vom kritischen Vermitteln und Verlernen im Museum (1/23), S. 93-101.
„LindenLAB 8 − Was bleibt?! Erkenntnisse für die Zukunft des Linden-Museums.“, in: LindenLAB. Partizipation, Provenienz, Präsentation. Projektdokumentation 2019-2023, S. 154-159.
„Was bleibt. Eine Auswahl an Ergebnissen aus unserer Befragung zum Linden-Museum 2021.“ URL: https://www.lindenmuseum-befragung2021.de/ (zuletzt abgerufen am 28.02.2024).
2022 „Kennen Sie das Linden-Museum?“, in: neues museum. Die österreichische Museumszeitschrift 1(22), S. 20-25.
2021 Rezension zu: Sarr, Felwine und Bénédicte Savoy: „Zurückgeben. Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter.“, in: Zeitschrift für Volkskunde (1/21), S. 123-125.
2020 „Mülltrennung ist Einstellungssache. Müllwerker*innen als Akteur*innen im Klimawandel“, in: Kuckuck. Notizen zur Alltagskultur (2/20),S. 44-47.
2019 „Q wie Qualität und Quantität“, in: Jubiläumspublikation Das Museum der Alltagskultur von A bis Z.
2017 „Chocolate and a Fake Cherry Tree“, in: Jubiläumspublikation 200 Jahre Städelschule, S. 55-132.
Vorträge8. Oktober 2020 Vortrag im Rahmen der Konferenz An ethnology lab on the workings of Covid-19 on museums der SIEF Arbeitsgruppe Museums & Material Culture, des COMCOL und der Reinward Academy,Titel: „Back to normality? Everyday life defies Corona”