Veranstaltung in deutscher Lautsprache | Eintritt frei | keine Anmeldung erforderlich | barrierefreier Zugang: Bedarf bitte anmelden
Das Performancekollektiv Deepfake Situations präsentiert ihre Arbeit "Demonstration mit Geld", eine simulierte Demonstration, die es (noch) nicht gibt. Durch das Demonstrieren mit Geld wird ein gestörtes Verhältnis zu Geld entwickelt und eine Demonstration entworfen, die die öffentliche Ordnung radikal in Frage stellt.
In der Performance wird die im Geld akkumulierte Kraft zweckentfremdet, um sich einen von der Realität unterscheidenden Raum und eine andere Zeit vorzustellen. Die Kraft der Abstraktion, die Geld zugrunde liegt, wird für die Simulation einer neuen Situation genutzt. Die im Geld gespeicherten Interaktionen, Bewegungen und Wünsche werden (wieder-)angeeignet und gemeinsam wird auf ein anderes kollektives Interesse spekuliert. Die Kaufkraft des Geldes wird zur Kraft einer Versammlung, ein Medium der Trennung zu einem Medium des Zusammenkommens.
In einer kollektiven Hörsituation werden Geldscheine zum Material für eine Erfahrung, die den alltäglichen Gebrauch von Geld auf den Kopf stellt. Die beiden Performer*innen Felix Falczyk und Johanna Herschel organisieren mit einem Megafon ausgestattet die simulierte Versammlung. In unterschiedlichen Tracks leitet der Text die Konstruktion der Situation an und verräumlicht dabei Prozesse der Reflexion, Erinnerung und Imagination. Die Teilnehmer*innen positionieren sich immer wieder neu, üben eine Geste ein und proben gemeinsam die Situation einer Demonstration mit Geld.
Felix Falczyk und Johanna Herschel sind Performancekünstler*innen, zusammen sind sie das Performancekollektiv Deepfake Situations. Gemeinsam mit dem Publikum konstruieren sie Situationen, in denen neue Verhaltensweisen geprobt, verlernt oder simuliert werden. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Mousonturm Frankfurt, Ballhaus Ost Berlin, Nationaltheater Mannheim, zeitraumexit Mannheim, Museum of Contemporary Art Skopje, beim Zeitzeug_Festival Bochum, ARENA Festival Erlangen und dem confluence-Festival Stockholm gezeigt. Sie halten außerdem Vorträge und betreiben künstlerische Forschung am New Centre for Research & Practice (USA) sowie der School for Politics and Critique (Skopje). Felix Falczyk und Johanna Herschel studierten am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.
Die Veranstaltung wird organisiert von Naomi Boyce und Judith Pieper vom Teilprojekt A01. Sie ist Teil des Laborformats Interventionsraum Künste und Wissenschaften.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Zeit & Ort
26.06.2024 | 18:00 - 20:30
Institut für Theaterwissenschaft, Hörsaal, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin
Weitere Informationen
Ansprechperson Constanze Albrecht (sie/ihr) (constanze.albrecht@fu-berlin.de)