Forschungsprogramm
Die hervorbringenden und aktivierenden Dimensionen der Künste bringen neue Formen und Formate gesellschaftlicher Wirksamkeit hervor. Sie haben das Potential, durch Etablierung veränderter künstlerischer Wahrnehmungsordnungen und Praktiken soziale Beziehungen zu stiften und politische Konflikte zu generieren. Künstlerische Praktiken sind in einem dialektischen Feld von Poetiken der Intervention aufgespannt: Worin liegen die Spielräume und Grenzen intervenierender Künste, worin ihre Chancen und Fallstricke? Wie können künstlerische Formgebungen eine Dynamik entfalten, die das Gesellschaftliche nicht nur repräsentiert, sondern auch hervorbringt? Welche Möglichkeiten haben künstlerische Praktiken, um sich politischen Vereinnahmungen, aber auch gesellschaftlichen Neutralisierungen und Institutionalisierungen zu widersetzen, die ihr Interventionspotential absorbieren und bedrohen? Und ist für die Praktiken intervenierender Künste eine Selbstproblematisierung charakteristisch, die auch vor dem Begriff der Kunst nicht Halt macht?
Der SFB unterscheidet ineinandergreifende Poetiken der Intervention und gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche: Area A Teilhaben und Trennen, Area B Bewegen und Unterbrechen sowie Area C Entwerfen und Verwerfen.