Vortrag von Mariama Diagne, Kirsten Maar und Sophie Schultze-Allen im Rahmen der Ringvorlesung "Intervenierende Künste. Politische und ästhetische Potentiale".

Der Begriff des Intervenierens dient als Ausgangspunkt der Ringvorlesung und soll dabei auch selbst problematisiert werden. Er kann jene Prozesse des Ineinander von künstlerischem und aktivistischem Handeln fassbar machen, die jenseits etablierter Kunstformen und Kunstgattungen heterogene Handlungskomplexe, Ereignisse und Praktiken hervorbringen. Die Relevanz des Interventionsbegriffs ist dabei vor allem mit einem Wirkungsversprechen verbunden: dass das Intervenieren als künstlerische Praxis in lebensweltliche Zusammenhänge bestehender Gesellschaften und Systeme eingreift, nachhaltig wirksam wird und damit auch die ersehnte gesellschaftliche Veränderung umzusetzen verspricht.

Ausgehend von Zwoisy Mears-Clarkes choreografischer Arbeit „Worn & Felt“ macht der Vortrag unterschiedliche Rezeptionserfahrungen zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Recherche nach den Bedingungen einer Performance im vollkommen verdunkelten Raum. Anhand dieses Stückes über Rassismus, Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaftsbildung wird untersucht, wie die Choreographie im Dunkeln in verschiedenen Wahrnehmungsweisen und damit verbundene Wissensgefüge interveniert und wie die Kritik am Primat des Visuellen dazu beiträgt, mittels einer dekolonialen Aesthetis die Modi des silencing einer kolonialen Moderne zu brechen.

Mariama Diagne, Kirsten Maar und Sophie Schultze-Allen vom Teilprojekt B02 "Intervenierende Choreographien: Formate und Praktiken der Dekolonisierung und der Ökologie" des SFB.

Die Ringvorlesung "Intervenierende Künste. Politische und ästhetische Potentiale" findet im Rahmen des Offenen Hörsaals immer dienstags 16.00 – 18.00 Uhr ct an der Freien Universität statt. Sie wurde von Jürgen Brokoff, Karin Gludovatz und Matthias Warstat konzipiert.

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